Ab in den Ofen: Quiche, Tarte, Flammkuchen & Wähe
In Lothringen ist die Quiche zuhause, verbreitet hat sie sich in allen Kulturnationen. Ihre internationalen Verwandten Wähe, Flammkueche, Tarte, Blootz, Fladen und Hitzkuchen treten dort auf, wo es würzig-vollfette Käse und ehrliche Weine gibt. Als appetitanregende Vorspeise, deftiger Snack oder beschwingtes Abendessen zeigt die Quiche sich anpassungsfähig. Früher Arme-Leute-Essen, Fastenspeise oder Resteverwerter, heute eine eigene kulinarische Klasse!
Zwar vertreten die käseschwangeren, vollmundigen Leckereien, die der Quiche-Familie angehören, alle eine eigene Spezies, aber die Grenzen verschwimmen. Eine waschechte Quiche darf sich eigentlich nur das Original "Quiche Lorraine " nennen, der traditionelle „Lothringer Speckkuchen“ mit aromatischer Ei-Milch-Zwiebel-Käse-Auflage über einem krossen Mürbeteig. Wird die Quiche mit Créme fraîche veredelt, wird sie zur Royale. Schmückt sie sich mit Lauch, Schinken, Pilzen, Kräutern, Rucola, Spargel oder Spinat, mutiert sie zur Tarte.
Vielleicht ist der glatte oder gewellte Teigrand der Tarte etwas flacher und fantasievoller verziert und - ja, es stimmt, die Quiche gibt es niemals süß. Aber beide wachsen sie auf in speziellen Auflaufformen, den Quiche- & Tarteformen und werden dort zu einer magenschmeichelnden Augenweide. Man sagt zwar, dass es beim Tarte backen weniger auf die Ausstattung ankomme als auf eine geübte, zügige und kühle Hand, aber Hilfsmittel wie Tarteform, Waage, Teigschüssel, Messlöffel und Sieb müssen sein. Ein fähiges Rührgerät ist ohnehin unverzichtbar für Kuchenfans, Pinsel, scharfe und spitze Messer sind obligatorisch, das Backblech wird mit Backpapier zum Schauplatz heißer Gefechte...