Der Wok - eine Pfanne für alle Fälle
Vor 3.000 Jahren war in China seine Geburtsstunde: ein feuerfestes, solides und schweres Kochgeschirr, in dem alle Zutaten, hübsch klein geschnippelt, auf einer einzigen Feuerstelle gar wurden. Der Wok ist ein echter Allrounder - eine äußerst vielseitige Pfanne mit der man sowohl braten, schmoren, fritieren als auch dämpfen kann. Beim Dampfgaren benötigt man zusätzlich einen passenden Dämpfeinsatz und einen Deckel. Häufig kommen auch mehrere Garmethoden hintereinander bei einem Kochvorgang zum Einsatz. Es kann im Wok z.B. erst angebraten und dann schonend geschmort werden.
Der Wok besitzt eine Reihe von Vorzügen für die gesunde Küche. Im Halbrund des Woks lassen sich mit wenig Fett und Flüssigkeit ziemlich schnell wohlschmeckende, bekömmliche Pfannengerichte zubereiten. Für Woks eignen sich fast alle Gemüse sowie Fisch und Fleisch mit kurzen Garzeiten. Durch die kurzen Garzeiten werden Vitamine und Mineralstoffe geschont. Die Lebensmittel behalten ihre natürliche Farbe und haben Biss.
Besonders beliebt im asiatischen Raum, insbesondere in China und Thailand, ist die Zubereitungsmethode des "Pfannenrührens". Dabei werden die kleingeschnittenen Zutaten bei großer Hitze und ständigem Umrühren scharf angebraten und durchmischt. Das Rühren verhindert das Anbrennen und sorgt dafür, dass alle Zutaten gleichmäßig gegart werden. Um möglichst hohe Temperaturen zu erreichen wird in der asiatischen Küche häufig auf Herden mit einer offenen Flamme und in Wokpfannen mit runden Wokböden gekocht, die einen direkten Kontakt zur Flamme haben. Dadurch werden die Wokgerichte besonders schnell gar, bleiben besonders knackig-frisch und erhalten ein wundervolles Aroma. In westlichen Küchen, die über Ceranfelder sowie Elektro- und Induktinsherde verfügen kommen dagegen Woks mit abgeflachten Böden zum Einsatz.
Heute kommt der Wok in allen erdenklichen Variationen und Materialien daher. Aufgrund ihrer besonderen Wärmespeicherung und -verteilung erfreuen sich Woks aus Gusseisen einer großen Beliebtheit. Einmal erhitzt, bleiben Gusseisenwoks lange heiß. Speisen können selbst bei schwacher Hitze mit niedrigem Energieverbrauch zunächst angebraten und dann schonend gegart werden. Ähnliche Wärmeigenschaften weisen Woks aus Stahlkeramik und Aluguss auf. Letzere überzeugen ebenso, wie Woks aus Edelstahl, durch ihr deutlich geringeres Gewicht. Die schlechtere Wärmeleitfähigkeit von Edelstahl kann im Wok durchaus von Vorteil sein. In der Hitze der Bodenzone wird das Gemüse in Sekundenschnelle angebraten, um die Poren zu verschließen. So bleibt der Saft darin versiegelt und man erreicht dadurch das "saftig-knackige" Gemüse mit dem Biss der asiatischen Küche. Anschließend wird das Gemüse bei niedriger Temperatur (max. 80 Grad) an der Wokwand sanft gegart. Jedes Wokmaterial hat also seine Vor- und Nachteile. Für welchen Wok man sich letztendlich entscheidet ist auch eine Frage, was und wie man im Wok am liebsten kocht. Woks sind zwar Generalisten, aber es gibt durchaus spezielle "Begabungen".
Wer gerne wie in der asiatischen Küche mit hohen Temperaturen und auf offener Flamme kocht, der sollte sich lieber eine Wokpfanne zulegen. Wokpfannen sind Woks mit einem Griff bzw. Stiel. Sie sorgen für einen größeren Abstand der Hände zur Wärmequelle und die Zutaten können in ihnen gargeschwenkt (sautiert) werden.