
Was die Ur-Oma in den Kochtopf schnippelte - Ursprünge und Einflüsse in der traditionellen deutschen Küche

Esskultur ist nicht statisch. In einem Land mit vielen Nachbarn, in dem sich die Grenzen mehrfach verschoben haben, integrierte man hierzulande eine Menge Einflüsse von außen. Seit der Völkerwanderung zogen fremde Stämme hindurch, Besatzer und Einwanderer, Fremdarbeiter und Ferntouristen reicherten die Speisekarte an. Die bodenständige deutsche Hausmannskost hielt sich dennoch wacker und nahm das Beste der fremden Einflüsse in sich auf. Kalbshaxe fand sich als Osso bucco im Bräter wieder, Schmorbraten als Boeuf à la mode, das Suppenhuhn als Coq au vin.
Im vereinten Europa bedeutet eine traditionelle Esskultur auch ein Stück nationaler Identität. Die deutsche Küche erlebte in den letzten Jahren ein erstaunliches Revival. Gourmets (und Gourmands) wissen längst wieder die Vielfalt der hiesigen Kochkunst zu schätzen. Nach einer aktuellen Verbraucherstudie liegen Schnitzel, Roulade und Sauerbraten auf der Beliebtheitsskala Kopf an Kopf hinter Pasta, Pizza und Lasagne.